Anders als einige frühere westliche Ansätze, die Körper und Geist oft getrennt voneinander betrachteten, sieht Ayurveda diese beiden Aspekte als untrennbare Einheit. Die ayurvedische Lehre besagt, dass Körper und Geist so eng miteinander verbunden sind, dass sie sich je nach dem vorherrschenden Dosha gegenseitig beeinflussen.
Das bedeutet, dass eine körperliche Krankheit nicht nur den Körper betrifft, sondern auch die Emotionen stört und die Sinne schwächt, was wiederum zu psychischen Problemen führen kann. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Mentale Ungleichgewichte können die körperliche Gesundheit negativ beeinflussen. Aus diesem Grund prägen die Eigenschaften der einzelnen
Doshas – Vata, Pitta und Kapha – nicht nur unsere körperliche Verfassung, sondern auch unsere
geistige und emotionale Veranlagung.
Wenn Sie mehr über die Doshas erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel Doshas und Subdoshas: Die Funktionsprinizpien des Ayurveda.
Vata: Kreativität und Instabilität
Ein Mensch mit einem ausgewogenen Vata-Gleichgewicht ist in der Regel kontaktfreudig,
lebhaft,
kreativ, schlagfertig,
aufgeschlossen und neugierig. Wenn Vata aus dem Gleichgewicht gerät, können
Unruhe,
Nervosität und Konzentrationsschwierigkeiten auftreten. Außerdem besteht eine erhöhte Anfälligkeit für
Angstzustände, Schlaflosigkeit und manchmal Depressionen. In diesem Zustand wird geistige und körperliche Energie leicht vergeudet, was die Person sowohl emotional als auch körperlich anfälliger macht.
Pitta: Rationalität und Wut
Ein ausgeglichenes Pitta macht Menschen
rational,
präzise und
logisch. Sie treffen schnell und klar Entscheidungen, haben einen scharfen Verstand und zeigen oft ausgeprägte Führungsqualitäten. Wenn Pitta zu stark wird, können sich Impulsivität,
Reizbarkeit,
Wut und
Frustration bemerkbar machen. Der Geist gerät dann in einen Zustand des
Rajas, der von Verlangen, Kontrollbedürfnis und Ergebnisorientierung beherrscht wird. Dies kann zu Spannungen und Problemen in Beziehungen führen. Für Menschen mit einem dominanten Pitta ist es daher besonders wichtig, innere Ruhe, Mäßigung und Entspannung zu kultivieren.
Kapha: Gelassenheit und Neigung zu Depressionen
Menschen mit einer ausgeglichenen Kapha-Konstitution sind
stabil,
liebevoll,
geduldig und von Natur aus gelassen. Ihr Geist ist ruhig, das Gedächtnis ist gut und Emotionen werden ausgeglichen gemeistert. Ein Kapha-Ungleichgewicht kann zu
Trägheit,
Apathie und emotionaler
Stagnation führen, in schweren Fällen sogar zu Depressionen. Dieser Zustand entspricht im Ayurveda einem
tamasischen Geisteszustand: statisch, träge und widerwillig gegenüber Veränderungen. In solchen Fällen ist es wichtig, Körper und Geist durch Bewegung, Aktivität und Abwechslung zu stimulieren, um die Energie wieder zum Fließen zu bringen und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Die drei Geisteszustände: Sattva, Rajas und Tamas
Im Ayurveda ist der Geist keine statische Einheit, sondern ein dynamisches Zusammenspiel dreier fundamentaler Zustände, bekannt als Gunas:
Sattva, Rajas und
Tamas. Diese Gunas repräsentieren die grundlegenden Eigenschaften der menschlichen Psyche und beeinflussen maßgeblich unsere Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und die Art, wie wir auf das Leben reagieren.
- Sattva verkörpert den Zustand der Klarheit, Reinheit und Harmonie. Ein sattvischer Geist ist ausgeglichen, bewusst, ruhig und strahlt innere Leuchtkraft aus. Die damit verbundenen Emotionen sind positiv, stabil und führen zu einem tiefen Gefühl des Wohlbefindens.
- Rajas beschreibt den Zustand des rastlosen und unruhigen Geistes. Ein rajasisch geprägter Geist ist getrieben, ständig auf der Suche nach neuen Impulsen und oft beherrscht von Verlangen, Ehrgeiz und einer erhöhten emotionalen Reaktivität.
- Tamas steht für Trägheit, Schwere und Dunkelheit. Der tamasische Geist ist faul, verwirrt und stagniert. Er neigt zu Passivität, Nachlässigkeit und kann bis hin zu Depressionen führen.
Laut Ayurveda liegt der Entwicklungsweg des Geistes darin, die tieferen Zustände (Tamas und Rajas) in den
erleuchtenden Zustand von Sattva zu transformieren. Um von Tamas zu Rajas überzugehen, muss ein inneres Feuer entfacht werden, das den Geist weckt. Dies kann durch aktivierende Handlungen geschehen, die Körper und Geist einbeziehen, zum Beispiel Sport, kreative Stimulation und die bewusste Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten und emotionalen Blockaden. Der Übergang von Rajas zu Sattva hingegen erfordert die Beruhigung und Reinigung des Geistes. Hier geht es darum, den Ego loszulassen und Qualitäten wie Mitgefühl, Dankbarkeit, innere Stille, Meditation und Unterscheidungsvermögen zu kultivieren.
Der sattvische Geist ist dabei keineswegs passiv, sondern
klar und bewusst, und beschreibt einen Zustand von Frieden, Präsenz und einer starken Verbundenheit mit sich selbst und anderen.
Um Ihre Reise zu vervollständigen, entdecken Sie auch, wie Yoga ein wertvoller Verbündeter für Ihr psychophysisches Gleichgewicht werden kann. Lesen Sie dazu unseren Artikel Yoga: Auf dem Weg zu innerer Balance.
Fazit: Eine Reise zum inneren Gleichgewicht
Ayurveda lehrt uns, dass
Körper und Geist nicht voneinander getrennt, sondern eine
Einheit sind. Eine Einheit, die Pflege erfordert und in Gleichgewicht gehalten werden muss. Wenn unsere Doshas in Harmonie sind, entfalten sich wertvolle Qualitäten. Geraten sie hingegen aus dem Gleichgewicht, kann dies die psychische Dimension stören. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich um
alle Aspekte des Lebens zu kümmern: von der Ernährung über tägliche Gewohnheiten und Beziehungen bis hin zu körperlicher Aktivität. Auch Gefühle, Gedanken und das innere Milieu dürfen nicht vernachlässigt werden.
Ayurveda bietet keine schnellen Lösungen, sondern einen tiefgreifenden Weg der
Erkenntnis und Transformation. Dieser Weg führt zu einem bewussteren und ausgeglicheneren Leben, das im Einklang mit der inneren Natur steht.
Begeben Sie sich mit Ayurveda auf eine Reise zur Wiederherstellung Ihres psychophysischen Gleichgewichts.
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